Dokument: State-Trait-Charakteristik hirnfunktioneller Auffälligkeiten schizophrener Patienten während emotionalen Erlebens

Titel:State-Trait-Charakteristik hirnfunktioneller Auffälligkeiten schizophrener Patienten während emotionalen Erlebens
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=2882
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20040716-000882-6
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Klein, Martina [Autor]
Dateien:
[Dateien anzeigen]Adobe PDF
[Details]910,5 KB in einer Datei
[ZIP-Datei erzeugen]
Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Dr. Schneider, Frank [Gutachter]
Prof. Dr. Pietrowsky, Reinhard [Gutachter]
Stichwörter:Schizophrenie, Funktionelle Kernspintomographie, fMRT, Emotion, Olfaktorik, Bildgebung, Psychiatrie, Psychologieschizophrenia, emotion, fMRI, imaging, psychiatry, psychology, olfaction
Dewey Dezimal-Klassifikation:100 Philosophie und Psychologie » 150 Psychologie
Beschreibung:Die vorliegende Dissertation ist Bestandteil der Forschungsaktivitäten zum emotionalen Erleben psychiatrischer Patienten an der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. In den vergangenen Jahren konnten mittels funktionell bildgebender Verfahren bei schizophrenen Patienten wiederholt cerebrale Auffälligkeiten während emotionaler Prozesse objektiviert werden. Unklar blieb jedoch, ob es sich hierbei um Trait- oder um Statemerkmale der Erkrankung handelt. Im Rahmen dieser Dissertation sollte daher der Frage nach den Ausprägungen der cerebralen Auffälligkeiten schizophrener Patienten während emotionalen Erlebens in verschiedenen Krankheitsstadien nachgegangen werden. Für die wissenschaftliche Umsetzung der Fragestellung wurden vier kernspintomographische (fMRT) Untersuchungen unter Verwendung zweier Paradigmen zur Emotionsinduktion durchgeführt. Als Stimuli fanden olfaktorische und visuelle Reize Verwendung. Die erste Studie mit olfaktorischer Stimulation hatte zum Ziel, möglicherweise bestehende Geschlechtsunterschiede in den cerebralen Korrelaten aufzudecken. So wurden 15 gesunde Frauen und 15 gesunde Männer mit Hilfe der fMRT verglichen. Für das zweite Experiment, in welchem über Gerüche Emotionen induziert werden sollten, wurden jeweils 13 männliche, langjährig erkrankte schizophrene Patienten und ihre nicht-affizierten Brüder als Hoch-Risiko-Gruppe sowie 26 parallelisierte Gesunde rekrutiert. Diese drei Probandengruppen (Patienten, Angehörige, Gesunde) nahmen ferner an einer Studie zur Emotionsinduktion anhand visueller Reize teil. Letztlich wurden noch 12 ersterkrankte Patienten mit den 13 langjährig erkrankten Patienten während der Erlebens von Trauer und Freude verglichen. Dies sollte diejenigen cerebralen Korrelate emotionalen Erlebens, die bereits zu Beginn der Erkrankung bestehen von jenen abgrenzen, die sich erst im Verlauf der Erkrankung entwickeln.
Gesunde Frauen wiesen gegenüber Männern während der Stimulation mit Hefe signifikante Mehraktivierungen des rechten dorsolateralen Präfrontalkortex auf, wobei sich das subjektive Erleben der bei Männern und Frauen signifikant unterschied. Somit wurden für die weiteren Experimente nur männliche Probanden rekrutiert. Es konnte erstmalig demonstriert werden, dass nicht-affizierte Brüder von Patienten bezüglich der Hirnaktivierungen während emotionalen Erlebens eine Mittelstellung zwischen Patienten und Gesunden einnehmen. Dies wurde sowohl bei visueller, als auch bei olfaktorischer Stimulation belegt. Angehörige zeigten ähnliche Hypoaktivierungen frontaler Areale und waren von ihren erkrankten Brüdern durch signifikant stärkere Aktivierungen in temporalen Bereichen sowie im Nucleus accumbens zu trennen, was möglicherweise kompensatorische Mechanismen zeigt. Die Patienten und ihre Brüder zeigten gegenüber Gesunden eine signifikant schwächere Aktivierung der Mandelkerne während Trauer. Zudem bestand bei ihnen anders als bei Gesunden kein Zusammenhang zwischen der Aktivierung der Mandelkerne und dem subjektiven Erleben. Gleiches galt für die psychiatrisch gesunden Brüder der Index-Patienten, so dass sich ein Hinweis auf ein Traitmerkmal der Erkrankung ergibt. Ersterkrankte Patienten zeichneten sich während Trauer und Freude im Gegensatz zu Patienten mit einer langjährigen Krankengeschichte durch Mehraktivierungen linkslateraler inferior temporaler Hirnregionen aus, was auf Statemerkmale der Erkrankung hindeutet.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät » WE Psychologie
Dokument erstellt am:16.07.2004
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:12.07.2004
Datum der Promotion:12.07.2004
english
Benutzer
Status: Gast
Aktionen