Dokument: Etablierung foamyviraler Vektoren zur Transduktion humaner hämatopoetischer Stammzellen

Titel:Etablierung foamyviraler Vektoren zur Transduktion humaner hämatopoetischer Stammzellen
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20040116-000706-1
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Leurs, Cordula [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Göbel, Ulrich [Gutachter]
Prof. Dr. Hollenberg, Cornelis P. [Gutachter]
PD Dr. Hanenberg, Helmut [Gutachter]
Stichwörter:Gentransfer, Gentherapie, retroviraler Vektor, Foamyvirus, HIV, MLV, hämatopoetische Stammzelle, NOD/SCID-Maus, VSV-G, GALVgene transfer, gene therapy, retroviral vector, foamy virus, HIV, MLV, hematopoietic stem cell, NOD/SCID-mouse, VSV-G, GALV
Dewey Dezimal-Klassifikation:500 Naturwissenschaften und Mathematik » 570 Biowissenschaften; Biologie
Beschreibung:Foamyviren sind vor dem Hintergrund einer Vektorentwicklung für die somatische Gentherapie aus verschiedenen Gründen interessant: Sie haben einen sehr breiten Wirts- und Gewebetropismus, kommen aber bei Menschen natürlicherweise nicht vor. Weder bei ihren eigentlichen Wirten noch bei akzidentell infizierten Personen konnte die Infektion mit Foamyviren mit einer Pathogenität assoziiert werden. Foamyviren haben das größte Genom aller Retroviren und damit eine potentiell hohe Verpackungskapazität für heterologe Sequenzen. Sie werden durch menschliches Serum nicht inaktiviert und es wurde gezeigt, dass sie sich langsam teilende Zellen effizienter transduzieren können als Onkoretroviren.
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden Murine Leukämie Virus (MLV)-Vektoren mit Humanen Immundefizienz Virus (HIV)-Vektoren und Foamyvirus-Vektoren hinsichtlich ihres Potentials, effizient hämatopoetische Stammzellen zu transduzieren, miteinander verglichen. Zunächst wurde die Herstellung der drei identisch konstruierten Vektoren in einem transienten Transfektionssystem etabliert und optimiert, so dass die Produktion hochtitriger viraler Überstände möglich wurde. Damit wurden in einem kurzen Transduktionsprotokoll hämatopoetische Zellen aus menschlichem Nabelschnurblut und mobilisiertem peripheren Blut transduziert. Um zu überprüfen, ob diese Zellen einen Organismus langfristig repopulieren können, wurden Xenotransplantationsexperimente in immundefiziente Mäuse (NOD/SCID-Mäuse) vorgenommen. Die transduzierten humanen Zellen wurden in die Schwanzvene sublethal bestrahlter Mäuse injiziert. Sechs bis dreizehn Wochen nach der Transplantation wurden Blut, Knochenmark und Milz auf das Vorhandensein angewachsener humaner Zellen (SCID-repopulierende Zellen, SRCs) untersucht, die das vom integrierten retroviralen Vektor übertragene Markergen EGFP exprimierten. Es konnte gezeigt werden, dass in Abhängigkeit von der gewählten ?multiplicity of infection? zwischen 24% und 72% der foamyviral transduzierten humanen Zellen markiert waren. EGFP wurde sowohl in lymphoiden als auch in myeloiden Zellen exprimiert. Im Knochenmark der Tiere ließen sich EGFP+ primitive humane Vorläuferzellen nachweisen, die in vitro noch ein klonogenes Wachstum zeigten. Molekularbiologische Untersuchungen zeigten, dass die menschliche Hämatopoese in den Tieren oligoklonal war und dass jeder Klon mehrere Vektor-Integrationsstellen aufwies. Im Gegensatz dazu war eine effiziente Tranduktion der Zellen mit MLV-Vektoren auch nach Stimulation mit Wachstumsfaktoren nicht möglich. Eine effiziente Transduktion der SRCs mit HIV-Vektoren war nur mit dem Vesicular Stomatitis Virus-G (VSV-G) Pseudotyp möglich (im Mittel 46% Markierungseffizienz), nicht aber, wenn die Viren mit dem Hüllprotein des Gibbon Ape Leukemia Virus (GALV) pseudotypisiert waren (im Mittel 1% Markierungseffizienz bei unstimulierten Zellen).
Insgesamt stellt sich das auf Foamyviren basierte Vektorsystem als sehr gut geeignet für die genetische Modifikation von hämatopoetischen Stammzellen dar und es erscheint lohnenswert, es weiter in Richtung einer klinischen Anwendung zu optimieren.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät » WE Biologie
Dokument erstellt am:16.01.2004
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:17.12.2003
Datum der Promotion:17.12.2003
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