Dokument: Virulenz-assoziierte Proteine von Toxoplasma gondii: Identifikation und funktionelle Charakterisierung

Titel:Virulenz-assoziierte Proteine von Toxoplasma gondii: Identifikation und funktionelle Charakterisierung
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20030709-000559-2
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Gastens, Martin Hubertus [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Fischer, Hans-Georg [Gutachter]
Prof. Dr. Wagner, Rolf [Gutachter]
Stichwörter:Toxoplasma, gondii, Virulenz, eIF4A, Translation, Proteom, 2D, GRA7
Dewey Dezimal-Klassifikation:500 Naturwissenschaften und Mathematik » 570 Biowissenschaften; Biologie
Beschreibung:Bislang sind erst wenige Faktoren molekular bekannt, die die Virulenz des intrazellulären Parasiten Toxoplasma gondii bestimmen. Ziel der Arbeit war es, Proteine zu identifizieren, deren Expression in genetisch verwandten aber unterschiedlich virulenten Toxoplasmen mit der Virulenz in der Maus korreliert. Die Bedeutung solcher Proteine für die Virulenz wurde durch genetische Manipulation geprüft.
Die Proteome je eines virulenten und avirulenten T. gondii Hybridstammes sowie eines virulenten Isolats und einer attenuierten Variante wurden verglichen. Mehrere Proteinspots wurden identifiziert, deren Volumen im Proteom avirulenter Toxoplasmen reduziert ist. Unter anderem wurde p53, das T. gondii Homolog des eukaryontischen Translationsinitiationsfaktors (eIF)4A, als neuer putativer Virulenz-faktor identifiziert und mit dem ?dense granule? Protein (GRA)7 ein bekannter bestätigt. eIF4A ist in T. gondii stadienabhängig exprimiert. Im Tachyzoiten liegt das Protein zytoplasmatisch vor, dagegen waren im Bradyzoiten Protein und Transkript kaum nachweisbar. Vom Immunsystem der Maus wird eIF4A nicht als Antigen erkannt.
Um eine Beteiligung des eIF4A an der Virulenz zu prüfen, wurde eine eIF4A-überexprimierende Mutante des attenuierten Stammes generiert. Obwohl sich die intrazelluläre Replikationsrate der Mutante und des Ausgangsstammes in vitro nicht unterscheiden, ist die Mutante deutlich virulenter in der Maus. Diese Zunahme der Virulenz korreliert nicht, wie für andere T. gondii-Isolate gezeigt, mit einer übersteigerten Zytokinproduktion von Immunzellen. Die erhöhte Virulenz geht vielmehr einher mit einer unkontrollierten Proliferation von Tachyzoiten am Ort der Infektion, was auf einen neuen Virulenzmechanismus hinweist. Wie andere virulente Isolate zeigte die eIF4A-überexprimierende Mutante eine, verglichen mit avirulenten Toxoplasmen, erhöhte ?steady-state? Synthese von GRA7. Die Deletion des GRA7 Gens in virulenten Toxoplasmen reduzierte jedoch nicht deren Virulenz in der Maus. GRA7 scheint in den untersuchten T. gondii Stämmen somit kein echter Virulenz-faktor, sondern eher Indikator der Virulenz zu sein.
In dieser Arbeit wurde mit eIF4A erstmalig ein Virulenzfaktor von T. gondii mittels Überexpression in attenuierten Toxoplasmen identifiziert. Als Initiationsfaktor der Translation spielt eIF4A vermutlich eine Rolle bei der Expression weiterer Virulenz-vermittelnder Gene, zu denen GRA7 nicht zählt.
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Fachbereich / Einrichtung:Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät » WE Biologie
Dokument erstellt am:09.07.2003
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:08.07.2003
Datum der Promotion:08.07.2003
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